Endoskopie
Der Fortschritt von minimal-invasiver Diagnostik und Therapeutik geht auch in der Tiermedizin unaufhaltsam voran.
In der Humanmedizin ist die Endoskopie schon seit Jahrzehnten auf einem beispiellosen Siegeszug: Über 90 Prozent aller Gallenblasen werden inzwischen laparoskopisch entfernt. Nach der Osteosynthese ist die Arthroskopie weltweit der zweithäufigste Eingriff am Stütz- und Bewegungsapparat. Koloskopie, Arthroskopie, Otoskopie und Co. gewinnen immer stärker an Bedeutung.
In der Kleintiermedizin setzen Praktiker bei der Untersuchung von Ohren, Nasenrachenraum und Bronchien vor allem starre Endoskope ein, bei gastroenterologischen Untersuchungen vor allem flexible Endoskope. Die otoskopische Untersuchung des Gehörganges verläuft ähnlich wie die mit herkömmlichen Instrumenten, ist aber wesentlich effektiver. Neben der diagnostischen Otoskopie lässt sich das Verfahren auch zum Spülen, Saugen und Kürettieren, für Probeexcisionen sowie Fremdkörperentfernung nutzen.
Die Arthroskopie kann zum Nachweis sehr unauffälliger oder früher Veränderungen ohne röntgenologische Auffälligkeit eingesetzt werden. Auch ist sie hilfreich bei der Ergänzung der klinisch und röntgenologisch erhobenen oder nicht eindeutig interpretierbaren Befunde. Aufgrund des minimalen chirurgischen Traumas ist auch hier nur eine geringfügige postoperative Versorgung erforderlich.